Zahnersatz

Redaktion 9. Februar 2015 0
Zahnersatz

Insbesondere im sichtbaren Bereich werden fehlende Zähne in kosmetischer Hinsicht und bei der Lautbildung als störend und hinderlich empfunden. Die Hauptfunktion der Zähne besteht jedoch in der Zerkleinerung von Nahrung, sowie der damit verbundenen Speichelvermengung und Andauung. Außerdem führt eine Zahnlücke dazu, dass sich die Zahnstellung der verbleibenden Zähne verändert und diese dadurch belastet werden. Die Folge ist der Verlust weiterer Zähne.
Zahnersatz besteht aus künstlichen Zähnen, welcher das menschliche Gebiss teilweise oder vollständig ersetzen kann. Umgangssprachlich wird der Zahnersatz oftmals als „die Dritten“ bezeichnet. Durch Zahnersatz auf höchstem Niveau wird die vollständige Funktion des natürlichen Gebisses übernommen. Zudem wird bei fehlenden Zähnen die Ästhetik wiederhergestellt.

 

Zahnersatz – Arten

Zunächst wird unterschieden herausnehmbaren und festsitzenden Zahnersatz.

1. Zum festsitzenden Zahnersatz zählen Kronen und Brücken

Kronen kommen zum Einsatz, wenn Zahnteile so zerstört sind, dass eine Füllung unmöglich ist. Sie dienen zur Wiederherstellung von Zähnen. Zu den wichtigsten Kronenarten gehören Vollguss-, Verblend-und Vollkeramikkronen.
Brücken: Bei kleineren Zahnlücken, meist bis zu drei Zähnen, ist das Einsetzen einer Brücke gegeben, wenn noch eigene Zähne neben den fehlenden vorhanden sind. An diese Nachbarzähne wird nach den Beschleifen und Überkronen das Brückenglied verankert.

 

2. Herausnehmbarer Zahnersatz

Diese Form des Zahnersatzes ist durch verschiedene Halteelemente fest im Mund verankert. Herausnehmbarer Zahnersatz wird nochmals unterteilt in Teil-und Vollprothesen. Somit können mehrere oder sämtliche Zähne ersetzt werden. Besonders bei Teilprothesen stehen unterschiedliche Arten zur Auswahl.

2.1 Kunststoffprothese: Die einfache Kunststoffprothese dient in der heutigen Zeit vorwiegend als provisorische Lösung. Diese Art wird bereits vor der Zahnextraktion hergestellt und unmittelbar nach dieser eingesetzt. Der Patient trägt die Kunststoffprothese unter anderem auch zur besseren Wundversorgung. Das Provisorium wird nach einigen Wochen oder Monaten durch den endgültigen Zahnersatz ersetzt.
In der Zahnmedizin stehen von der Modellgussprothese bis hin zur hochwertigeren Geschiebe- oder Teleskopprothese verschiedene Teilprothesen zur Auswahl.
2.2 Modellgussprothesen: Diese sind für eine langfristige Versorgung von größeren Zahnlücken geeignet. Sie besitzen ein gegossenes Prothesengerüst sowie Klammern aus einer Metalllegierung. Über die Gussklammern wird die Prothese an den verbleibenden Zähnen befestigt. Die dazu benötigten Auflageflächen werden in die natürlichen Zähne eingeschliffen. Sie dienen einer besseren Druckverteilung und zur Entlastung von Kiefer und Zahnfleisch.
Vorteile der Modellgussprothese:
– preiswerte und dauerhafte Lösung
– einfache Handhabung und Reinigung
– Erweiterung bei weiterem Zahnverlust möglich
– an den natürlichen Zähnen geringer Zahnsubstanz – Verlust
Nachteil:
– sichtbare Klammern

2.3 Geschiebeprothese: Diese Art von Zahnersatz wird an der Innenseite von Kronen befestigt, indem die Prothese dort eingeschoben wird. Als Alternative kann die Teilprothese über Riegel, Anker oder Stege mit dem natürlichen Gebiss verbunden werden.
Vorteile:
– nicht sichtbar – gute Ästhetik
– guter Tragekomfort,
– Halt sowie Stabilität

2.4 Teleskopprothese: Der festsitzende Teil dieses Zahnersatzes besteht aus Kronen, den sogenannten Teleskopkronen. Jede Krone besteht aus der Primärkrone und der abnehmbaren Sekundärkrone. Letztere wird in die Prothese eingearbeitet und haftet nach dem Einsetzen auf der Primärkrone.
Vorteile:
– gewährleistet eine gute Kaudruckverteilung
– erweiterbar
– lässt sich leicht reinigen

 

3. Vollprothesen

Mit einer Total- oder Vollprothese werden in der Zahnmedizin ein oder beide zahnlose Kiefer versorgt. Der Zahnersatz besteht in der Regel aus einem rosafarbenen Kunststoff, welcher mit Kunststoff- oder Keramikzähnen versehen ist. Die Verarbeitung der Vollprothese erfolgt so, dass sich diese an die Mundschleimhaut ansaugt und dadurch ein Halt im Mund entsteht.

 

4. Implantate

Bei der Versorgung mit Implantaten handelt es sich um eine sehr kostenintensive Methode. Außerdem um einen hohen chirurgischen, zahnmedizinischen sowie zahntechnischen Aufwand. Ein Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, welche den fehlenden Zahn ersetzt und an die entsprechende Stelle im Kiefer eingesetzt wird. Der hochwertige Zahnersatz ist sehr stabil und kommt verglichen mit den anderen Zahnersatzarten der Natürlichkeit am nächsten. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass kein Beschleifen von gesunden Zähnen erforderlich ist.

 

Zahnersatz Kosten

Ist ein Zahnersatz unumgänglich, erfolgt zunächst eine ausführliche Beratung des Zahnarztes, über die verschiedenen Arten von Zahnersatz. Ein wesentlicher Faktor ist hierbei der zahnärztliche Befund, auf welchen der ideale Zahnersatz abgestimmt wird.
Jeder gesetzlich Krankenversicherte erhält Festzuschüsse bei der Versorgung mit Zahnersatz. Der Zahnarzt erstellt zunächst einen Heil- und Kostenplan. Dieser Plan beinhaltet: die geplante Zahnersatzversorgung nach Art, Kosten und Umfang, ZA-Befund, Regelversorgung, Labor-und Materialkosten sowie Angabe vom Herstellungsort des Zahnersatzes. Vor Behandlungsbeginn prüft die Krankenkasse den vom Zahnarzt eingereichten Heil- und Kostenplan. Erkennt die Krankenkasse die Behandlung als notwendig an, wird der Festzuschuss bewilligt. Dieser deckt in etwa 50 Prozent der Kosten ab. Bei Vorlage des Bonusheftes erhöht sich der Zuschuss. In der Regelversorgung können Härtefälle von Zuzahlungen befreit werden. Vor der Behandlung sollte in diesem Fall ein Antrag bei der zuständigen Krankenversicherung, mit den entsprechenden Nachweisen, gestellt werden.

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