Akne: Pickel-Alarm

Redaktion 3. August 2011 0
Akne: Pickel-Alarm

Akne ist harmlos, aber lästig. Wer frühzeitig etwas unternimmt, kann den Verlauf positiv beeinflussen.

Es gibt nur wenige Jugendliche, die von Akne verschont bleiben. Und diejenigen, die es trifft, tröstet es kaum, dass die Pickel zumeist nur eine vorübergehende Begleiterscheinung des Erwachsenwerdens sind – für gewöhnlich verschwindet das Phänomen zu Anfang des dritten Lebensjahrzehnts.

Mädchen haben ebenso unter der Erkrankung der Talgdrüsen der Haut zu leiden wie Jungen, allerdings trifft es Jungen in der Regel wesentlich stärker. Und länger. Während die Akne bei den Mädchen meist zwischen dem 10. und 13. Lebensjahr auftritt und ihren Höhepunkt bis zum 17. Lebensjahr erreicht, haben die Jungen noch bis zum Alter von 19 oder 20 Jahren damit zu kämpfen. Das liegt vor allem an den männlichen Sexualhormonen, den Androgenen. Sie sind für Wachstum und Funktion der Talgdrüsen verantwortlich.

Nur bei 10 bis 15 Prozent der Jugendlichen wird die Akne so schlimm, dass sie ärztliche Hilfe brauchen. Die schweren Formen können unbehandelt großflächige Narben auf der Haut hinterlassen. Wie stark der Einzelne betroffen ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem auch davon, ob es in der Familie bereits schwere Verlaufsformen gab. Und: Akne ist umso stärker und hartnäckiger, je früher (mit neun oder zehn Jahren) sie sich erstmals zeigt.

 

Insgesamt unterscheidet die Medizin vier verschiedene Akneformen

 

Akne vulgaris

Leichte Form der Akne, die vor allem in der Pubertät bei Jungen und Mädchen auftritt. Zeigt sich im Gesicht, auf Schulter und Rücken.

 

Akne comedonica (Mitesserakne)

Sie ist vergleichbar mit der Akne vulgaris, nur dass hier weit häufiger Mitesser, Knötchen und Eiterbildungen auftreten. Nach Abheilung sind zumeist keine Narben vorhanden.

 

Akne papulosa

Mittlere Form der Akne, die mit oder ohne Narbenbildung verlaufen kann.

 

Akne papulopustulosa

Eine schwere und nicht leicht zu behandelnde Akneform. Bringt Mitesser, Knötchen und Eiterbläschen mit möglicher Entzündungsbildung mit sich, die auch zu Knoten oder Zysten und zu Narbenbildung führen kann.

 

Akne conglobata

Schwerste Form, bei der sich Akneknoten unter der Haut miteinander verbinden. Sie ist mit einer Narbenbildung verbunden.

 

Fragen und Antworten

 

Wie entsteht Akne?

Die gewöhnliche Akne (Akne vulgaris) entsteht in der Pubertät, in der der Körper lernt, kontrolliert und zeitgerecht Hormone auszuschütten. Der Hormonhaushalt produziert bei Jungen und Mädchen männliche Geschlechtshormone, die die Talgproduktion in der Haut fördern.

 

Welches sind die Auslöser?

In der Pubertät sind es die Hormonveränderungen. In der Schwangerschaft und kurz vor oder während der Periode wird sie durch natürliche Hormonschwankungen begünstigt, durch bakterielle Infektionen der Haut, bestimmte Medikamente oder Chemikalien, psychische Anspannung sowie Vererbung.

 

Ist Akne ansteckend?

Nein.

 

Was haben „Mitesser“ mit Akne zu tun?

Es ist eine leichte Form der Akne. Mitesser (Komedonen) entstehen, wenn bei erhöhter Talgproduktion der Ausführungsgang der Talgdrüse verstopft, etwa durch mikroskopisch kleine Hornhautpartikel der obersten Hautschicht. Der produzierte Talg kann nun nicht mehr an die Hautoberfläche gelangen. Die im Inneren der Talgdrüse befindlichen Hornlamellen, die eigentlich für den Abtransport des Talgs sorgen, werden durch die Masse des Talgs zusammengedrückt und verhärten.

 

Sollte man Pickel selbst ausdrücken?

Nein. Hände weg von Pickeln und Mitessern! Durch Quetschen und Drücken wird meist alles nur noch schlimmer, da der Talg dadurch in tiefere Hautschichten gedrückt wird. Auch Bakterien werden durch unsachgemäße Behandlung von Pickeln und Mitessern eher verteilt.

 

Wer kann bei Akne helfen?

Dermatologen oder medizinische Kosmetikerinnen beseitigen Mitesser und Pickel fachgerecht und reinigen die Haut („Aknetoilette“). Zudem geben sie Hinweise zur Pflege.

 

Welche Pflege ist bei Akne sinnvoll?

Das Gesicht sollte man abends mit einem milden Waschsyndet (mit hautfreundlichem ph-Wert), einer Reinigungsmilch oder einer Waschcreme reinigen. Es gibt Präparate mit Sandkörnern oder Kunststoffpartikeln, die die oberste Hautschicht abschälen (Peeling). Auf fettreiche Kosmetika und pastenartige Produkte verzichten. Zweimal wöchentlich kann man eine Gesichtsmaske mit Heilerde auflegen. Ein sanftes Peeling (z.B. mit Mandelkleie) hilft ebenfalls den Abfluss des Talgs durch die Hautpore zu ermöglichen. Bei entzündeter Haut Kompressen oder Masken (Kamille, Heilerde) auflegen. Sie beruhigen die Haut.

 

Welche Ernährung ist bei Akne hilfreich?

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost mit viel Obst und Gemüse wirkt sich grundsätzlich positiv auf das Hautbild aus. Genauso wichtig ist ausreichendes Trinken (zwei bis zweieinhalb Liter täglich), am besten Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsäfte.

 

 

Bild 01: Jeden Morgen ein ängstlicher Blick: Was machen die Pickel? (Quelle: sumnersgraphicsinc/Fotolia)

Text: Marion Hughes/Raufeld

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